Visuelle Endkontrolle
Sorgfältige Sicht- und Geruchskontrolle aller Flächen.
- Keine sichtbaren Rückstände (Blut, Gewebe, Flecken).
- Geruchsprüfung: Fäulnis-/Leichengeruch = Nacharbeit.
- Fotodokumentation & Reinigungsprotokoll (Vorher/Nachher).
Nach einer Tatortreinigung prüfen wir die Reinigungs- und Desinfektionsqualität systematisch. Ziel ist der Nachweis, dass keine biologischen Rückstände (Blut, Körperflüssigkeiten, Gewebe) oder keimbelasteten Gerüche verbleiben. Unsere Arbeit orientiert sich an anerkannten Hygienestandards (u. a. RKI-/DGHM-Empfehlungen) und normierten Verfahren wie DIN 10516 sowie DIN 10113.
Die wichtigsten Prüfschritte im Überblick – als kompakte Karten.
Sorgfältige Sicht- und Geruchskontrolle aller Flächen.
Aufspüren unsichtbarer Spuren mit UV-/Blaulicht.
Orientierender Nachweis organischer Rückstände.
Schnelles Hygienemonitoring mit Luminometer (RLU-Werte).
Standardisierte Keimzahlbestimmung auf glatten Flächen.
Für raue/verwinkelte Flächen & Textilien.
Objektive Freigabe nach definierter Keimreduktion.
Nachweisbare Qualität und Arbeitsschutz.
„Steril“ heißt keimfrei – ein Zustand, der in Wohnräumen weder erreichbar noch nötig ist. Schon auf 1 cm² menschlicher Haut leben millionenfach Mikroorganismen. Entscheidend ist daher nicht OP-Sterilität, sondern die deutliche, nachvollziehbare Keimreduktion: gefährliche und geruchsbildende Rückstände werden so weit entfernt, dass die Wohnung sicher nutzbar ist.
Wir arbeiten nach klaren, praxisnahen Prüfungen – verständlich, schnell und kosteneffizient. Die folgenden Verfahren setzen wir je nach Situation kombiniert ein.
Visuelle Kontrolle
Gründliche Sichtprüfung aller Flächen – auch Kanten, Fugen, Übergänge und verdeckte Stellen.
Olfaktorische Kontrolle (Geruchstest)
Geschultes Personal prüft, ob noch Verwesungs- oder Fäulnisgerüche vorhanden sind.
Fluoreszierende Lichtquellen (UV/Blaulicht)
UV- bzw. Blaulicht macht unsichtbare Spuren sichtbar und hilft, kritische Zonen aufzuspüren.
Protein-Schnelltests
Orientierender Nachweis organischer Rückstände: Wischprobe, Farbwechsel zeigt Proteine an.
ATP-Biolumineszenz
Objektive Messung kleinster biologischer Rückstände mit Luminometer (Ausgabe in RLU).
Tuchverproben (systematische Wischproben)
Standardisierte Wischwege über größere Bereiche liefern ein realistisches Gesamtbild.
Kurz gesagt: Absolute Sterilität ist im Wohnumfeld weder erreichbar noch sinnvoll. Entscheidend ist die nachvollziehbare Keimreduktion – und genau dafür sind diese Verfahren gemacht.
In gewerblich genutzten Objekten (z. B. Wohnungswirtschaft, Hotellerie, Pflege, Bildungseinrichtungen, Gewerbeflächen) stehen Nachvollziehbarkeit, Dokumentation und eine klare Freigabe im Vordergrund. Unser Ziel bleibt die deutliche Keimreduktion und eine belastbare Beurteilung der hygienischen Situation – ergänzt um Laboroptionen, wenn dies vom Auftraggeber, von internen QS-Vorgaben oder durch besondere Umstände gefordert ist. Die folgenden Verfahren setzen wir je nach Risiko und Oberfläche kombiniert ein.
Systematische Sichtprüfung unter guten Lichtverhältnissen, ggf. mit Weißtuch-Kontrolle an Kanten und Fugen. Beurteilt werden alle berührten Flächen inkl. Fußleisten, Silikonfugen, Sockelzonen, Unterseiten von Möbeln und verdeckte Bereiche. Sichtbare Rückstände (Flecken, Spritzer, Gewebereste) führen zur sofortigen Nacharbeit mit anschließender Wiederholungsprüfung. Vorher/Nachher-Fotos und ein Freigabeprotokoll dokumentieren den Zustand.
Geschulte Geruchsprüfung dient als sensibler Indikator für Rückstände – besonders bei textilen, porösen und schwer zugänglichen Materialien. Verbleibende Verwesungs-/Fäulnisgerüche veranlassen gezielte Nachreinigung und – falls erforderlich – geruchsneutralisierende Verfahren (z. B. Quellensanierung, Adsorption).
Forensische Lichtquellen machen unsichtbare Spuren sichtbar und helfen bei der Kontrolle kritischer Zonen. Viele Körperflüssigkeiten fluoreszieren; feinste Spritzer werden so erkannt. Hinweis: einzelne Reinigungs- oder Desinfektionsmittel können ebenfalls fluoreszieren – die Bewertung erfolgt kontextbezogen und in Kombination mit den übrigen Prüfungen.
Orientierender Nachweis organischer Rückstände. Ein getränkter Tupfer wird über definierte Teilflächen geführt; ein Farbwechsel zeigt verbliebene Proteine an. Die Methode liefert in Minuten eine klare Ja/Nein-Aussage, eignet sich hervorragend für Flächenfreigaben und Trendkontrollen und wird bei Befund unmittelbar durch Nacharbeit und Wiederholungsmessung ergänzt.
Objektiver Schnelltest zur Beurteilung des Reinigungserfolgs. Nach der Wischprobe reagiert Adenosintriphosphat (ATP) in einem Luminometer mit Enzymen und erzeugt Licht; die Messung erfolgt in RLU (Relative Light Units). Hohe RLU-Werte sprechen für Nacharbeit, niedrige Werte für eine saubere Fläche. Geräte- und bereichsspezifische Schwellen werden projektbezogen festgelegt; Ergebnisse eignen sich sehr gut für QS-Trendberichte.
Für ein repräsentatives Gesamtbild werden größere Zonen mit genormten Wischbewegungen beprobt (S-Muster, definierte Fläche). Vorbefeuchtete, neutralisierende Tücher verbessern die Aufnahme auch auf strukturierten Oberflächen. Tuchverproben lassen sich direkt mit Protein- oder ATP-Tests verknüpfen, um gleich vor Ort bewertbare Resultate zu erhalten.
In bestimmten Fällen – etwa bei QS-Vorgaben, bei behördlicher Begleitung oder bei besonderen hygienischen Risiken – empfehlen bzw. realisieren wir mikrobiologische Laboruntersuchungen. Diese liefern gerichtsfeste, messbare Ergebnisse, sind jedoch aufwendiger und kostenintensiver als Schnelltests.
Die Bewertung erfolgt immer bereichs- und nutzungsabhängig. In vielen Fällen werden sehr geringe Koloniezahlen nach gründlicher Desinfektion erreicht (oft im Bereich weniger KBE pro Kontaktfläche). Für nicht hochkritische Bereiche steht der Nachweis der deutlichen Keimreduktion im Vordergrund; spezifische Richtwerte bzw. Akzeptanzkriterien definieren wir mit Ihnen vorab – je nach Branche, Raumtyp und internen QS-Vorgaben. Bei Überschreitung erfolgt Nacharbeit mit anschließender Wiederholungsprüfung.
Hinweis: Schnelltests (Protein/ATP) sind hervorragend für Routine-QS, Freigaben und Trendberichte geeignet. Laborverfahren sind vorzuziehen, wenn eine formale Beweisführung gefordert ist oder das Risiko dies rechtfertigt. Wir beraten Sie zur passenden Probenstrategie, erstellen Probenpläne und liefern eine nachvollziehbare Dokumentation bis zur Freigabe.
Für Gewerbekunden kombinieren wir praktikable Schnellverfahren mit einer klaren, dokumentierten Bewertung. Falls erforderlich, ergänzen Laborproben das Bild und liefern gerichtsfeste Nachweise. So erhalten Sie eine saubere, auditfähige Grundlage für interne QS, Versicherer oder Behörden – ohne unnötige Komplexität, aber mit der nötigen Tiefe, wenn sie gebraucht wird.