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Porträt Nikolas Hartdegen
Ihr Ansprechpartner Nikolas Hartdegen Tatortreiniger (zertifiziert)
AH Räumservice Filstal GbR
AH Räumservice Filstal GbR
Qualitätskontrolle nach Tatortreinigung

Methoden der Probenentnahme & Hygieneprüfung

Wie stellen wir sicher, dass nach der Reinigung keine Gefahrstoffe zurückbleiben?

Nach einer Tatortreinigung prüfen wir die Reinigungs- und Desinfektionsqualität systematisch. Ziel ist der Nachweis, dass keine biologischen Rückstände (Blut, Körperflüssigkeiten, Gewebe) oder keimbelasteten Gerüche verbleiben. Unsere Arbeit orientiert sich an anerkannten Hygienestandards (u. a. RKI-/DGHM-Empfehlungen) und normierten Verfahren wie DIN 10516 sowie DIN 10113.

Die wichtigsten Prüfschritte im Überblick – als kompakte Karten.

Kurz erklärt

Unsere Prüf- und Probenentnahme-Methoden

Visuelle Endkontrolle

Sorgfältige Sicht- und Geruchskontrolle aller Flächen.

  • Keine sichtbaren Rückstände (Blut, Gewebe, Flecken).
  • Geruchsprüfung: Fäulnis-/Leichengeruch = Nacharbeit.
  • Fotodokumentation & Reinigungsprotokoll (Vorher/Nachher).

UV/forensische Lichtquellen

Aufspüren unsichtbarer Spuren mit UV-/Blaulicht.

  • Fluoreszenz vieler Körperflüssigkeiten unter 365 nm.
  • Detektion feinster Blutspritzer (z. B. mit Luminol/Fluorescein).
  • Hinweis: manche Reiniger können ebenfalls fluoreszieren.

Protein-Schnelltest

Orientierender Nachweis organischer Rückstände.

  • Wischprobe → Farbwechsel zeigt Proteine an.
  • Ideal für schnelle Flächenfreigabe/Spot-Checks.
  • Dient als Ja/Nein-Indikator – ersetzt keine Kultur.

ATP-Biolumineszenz

Schnelles Hygienemonitoring mit Luminometer (RLU-Werte).

  • Wischprobe reagiert mit Enzymen → Lichtsignal.
  • Niedrige RLU = sauber; hohe RLU = Nacharbeit notwendig.
  • Bewährt aus Lebensmittel- & Krankenhaushygiene.

Abklatschproben (Kontaktplatten)

Standardisierte Keimzahlbestimmung auf glatten Flächen.

  • Agarplatte aufdrücken, 24–48 h bebrüten (30–37 °C).
  • Auswertung in KBE/25 cm² (z. B. aerobe mesophile Keime).
  • Empfohlen in DIN 10516; Verfahren nach DIN 10113.

Tupferproben (Abstriche)

Für raue/verwinkelte Flächen & Textilien.

  • Steriler Tupfer über definierte Fläche geführt.
  • Labor-Auswertung oder Direktkultivierung.
  • Beschreibung in DIN 10113-1/-2; optional Schwammtupfer.

Bewertung & Grenzbereiche

Objektive Freigabe nach definierter Keimreduktion.

  • Erfahrungswerte: häufig 0–10 KBE/25 cm² nach Desinfektion.
  • DGHM-Orientierungen: <5 KBE/25 cm² meist unauffällig.
  • Haushalt: keine starren Grenzwerte – Fokus auf deutliche Reduktion.

Standards & Dokumentation

Nachweisbare Qualität und Arbeitsschutz.

  • RKI-/DGHM-Empfehlungen, DIN 10516, DIN 10113, DIN 13063.
  • OSHA Bloodborne Pathogens / IICRC (international).
  • Hygieneprüfung: Messprotokolle, Fotos & Laborberichte für Behörden/Versicherer.

Warum Sterilität im Privathaushalt nicht notwendig ist

„Steril“ heißt keimfrei – ein Zustand, der in Wohnräumen weder erreichbar noch nötig ist. Schon auf 1 cm² menschlicher Haut leben millionenfach Mikroorganismen. Entscheidend ist daher nicht OP-Sterilität, sondern die deutliche, nachvollziehbare Keimreduktion: gefährliche und geruchsbildende Rückstände werden so weit entfernt, dass die Wohnung sicher nutzbar ist.

Fokus auf Keimreduktion

Wir arbeiten nach klaren, praxisnahen Prüfungen – verständlich, schnell und kosteneffizient. Die folgenden Verfahren setzen wir je nach Situation kombiniert ein.

Verfahren im Alltag

1

Visuelle Kontrolle

Gründliche Sichtprüfung aller Flächen – auch Kanten, Fugen, Übergänge und verdeckte Stellen.

  • Keine sichtbaren Rückstände (Blut, Gewebe, Spritzer, Flecken).
  • Bei Fund: gezielte Nachreinigung, anschließend erneute Freigabeprüfung.
  • Transparenz durch Vorher-/Nachher-Fotos im Protokoll.
2

Olfaktorische Kontrolle (Geruchstest)

Geschultes Personal prüft, ob noch Verwesungs- oder Fäulnisgerüche vorhanden sind.

  • Sehr sensibler Indikator – besonders bei porösen/textilen Materialien.
  • Bei Geruchsbefund: Nacharbeit bzw. Geruchsneutralisation der betroffenen Bereiche.
3

Fluoreszierende Lichtquellen (UV/Blaulicht)

UV- bzw. Blaulicht macht unsichtbare Spuren sichtbar und hilft, kritische Zonen aufzuspüren.

  • Viele Körperflüssigkeiten fluoreszieren und werden so erkennbar.
  • Schnell, kostengünstig, ideal zur Flächenfreigabe.
  • Hinweis: Manche Reiniger fluoreszieren ebenfalls – Bewertung erfolgt kontextbezogen.
4

Protein-Schnelltests

Orientierender Nachweis organischer Rückstände: Wischprobe, Farbwechsel zeigt Proteine an.

  • Minuten­schnell: klare Ja/Nein-Aussage, ob nachgearbeitet werden muss.
  • Ideal für Arbeitsflächen, Böden und Handkontaktbereiche.
5

ATP-Biolumineszenz

Objektive Messung kleinster biologischer Rückstände mit Luminometer (Ausgabe in RLU).

  • ATP reagiert mit Enzymen → Lichtsignal: hohe RLU = Nacharbeit, niedrige RLU = sauber.
  • Schnell, reproduzierbar und sehr aussagekräftig, häufig als Bestätigung nach Protein-Test.
6

Tuchverproben (systematische Wischproben)

Standardisierte Wischwege über größere Bereiche liefern ein realistisches Gesamtbild.

  • Erfasst auch strukturierte/poröse Oberflächen besser als Punktproben.
  • Direkt kombinierbar mit Protein- oder ATP-Nachweisen.
  • Sehr praxistauglich und wirtschaftlich für Privathaushalte.
Komplexere Tests – auf Wunsch möglich: Umfassende Laborverfahren (z. B. Kulturen, Abklatschplatten) können wir selbstverständlich anbieten. Im Privathaushalt sind sie in der Regel nicht notwendig – die oben beschriebenen, sicheren und günstigen Methoden reichen aus, um die geforderte Keimreduktion nachzuweisen.

Kurz gesagt: Absolute Sterilität ist im Wohnumfeld weder erreichbar noch sinnvoll. Entscheidend ist die nachvollziehbare Keimreduktion – und genau dafür sind diese Verfahren gemacht.

Für Gewerbekunden: Verfahren, Nachweise und Laboroptionen

In gewerblich genutzten Objekten (z. B. Wohnungswirtschaft, Hotellerie, Pflege, Bildungseinrichtungen, Gewerbeflächen) stehen Nachvollziehbarkeit, Dokumentation und eine klare Freigabe im Vordergrund. Unser Ziel bleibt die deutliche Keimreduktion und eine belastbare Beurteilung der hygienischen Situation – ergänzt um Laboroptionen, wenn dies vom Auftraggeber, von internen QS-Vorgaben oder durch besondere Umstände gefordert ist. Die folgenden Verfahren setzen wir je nach Risiko und Oberfläche kombiniert ein.

Visuelle Endkontrolle

Systematische Sichtprüfung unter guten Lichtverhältnissen, ggf. mit Weißtuch-Kontrolle an Kanten und Fugen. Beurteilt werden alle berührten Flächen inkl. Fußleisten, Silikonfugen, Sockelzonen, Unterseiten von Möbeln und verdeckte Bereiche. Sichtbare Rückstände (Flecken, Spritzer, Gewebereste) führen zur sofortigen Nacharbeit mit anschließender Wiederholungsprüfung. Vorher/Nachher-Fotos und ein Freigabeprotokoll dokumentieren den Zustand.

Olfaktorische Kontrolle (Geruchstest)

Geschulte Geruchsprüfung dient als sensibler Indikator für Rückstände – besonders bei textilen, porösen und schwer zugänglichen Materialien. Verbleibende Verwesungs-/Fäulnisgerüche veranlassen gezielte Nachreinigung und – falls erforderlich – geruchsneutralisierende Verfahren (z. B. Quellensanierung, Adsorption).

Fluoreszierende Lichtquellen (UV/Blaulicht)

Forensische Lichtquellen machen unsichtbare Spuren sichtbar und helfen bei der Kontrolle kritischer Zonen. Viele Körperflüssigkeiten fluoreszieren; feinste Spritzer werden so erkannt. Hinweis: einzelne Reinigungs- oder Desinfektionsmittel können ebenfalls fluoreszieren – die Bewertung erfolgt kontextbezogen und in Kombination mit den übrigen Prüfungen.

Protein-Schnelltests (Wischproben)

Orientierender Nachweis organischer Rückstände. Ein getränkter Tupfer wird über definierte Teilflächen geführt; ein Farbwechsel zeigt verbliebene Proteine an. Die Methode liefert in Minuten eine klare Ja/Nein-Aussage, eignet sich hervorragend für Flächenfreigaben und Trendkontrollen und wird bei Befund unmittelbar durch Nacharbeit und Wiederholungsmessung ergänzt.

ATP-Biolumineszenz

Objektiver Schnelltest zur Beurteilung des Reinigungserfolgs. Nach der Wischprobe reagiert Adenosintriphosphat (ATP) in einem Luminometer mit Enzymen und erzeugt Licht; die Messung erfolgt in RLU (Relative Light Units). Hohe RLU-Werte sprechen für Nacharbeit, niedrige Werte für eine saubere Fläche. Geräte- und bereichsspezifische Schwellen werden projektbezogen festgelegt; Ergebnisse eignen sich sehr gut für QS-Trendberichte.

Tuchverproben (standardisierte Wischwege)

Für ein repräsentatives Gesamtbild werden größere Zonen mit genormten Wischbewegungen beprobt (S-Muster, definierte Fläche). Vorbefeuchtete, neutralisierende Tücher verbessern die Aufnahme auch auf strukturierten Oberflächen. Tuchverproben lassen sich direkt mit Protein- oder ATP-Tests verknüpfen, um gleich vor Ort bewertbare Resultate zu erhalten.

Laborbasierte Verfahren (wenn gefordert bzw. bei erhöhtem Risiko)

In bestimmten Fällen – etwa bei QS-Vorgaben, bei behördlicher Begleitung oder bei besonderen hygienischen Risiken – empfehlen bzw. realisieren wir mikrobiologische Laboruntersuchungen. Diese liefern gerichtsfeste, messbare Ergebnisse, sind jedoch aufwendiger und kostenintensiver als Schnelltests.

  • Abklatschproben / Kontaktplatten (RODAC): Direktes Aufdrücken eines Nährbodens auf glatten, festen Flächen. Bebrütung im Labor (typisch 24–48 h), Auswertung in KBE/Fläche. Häufige Medien: Gesamtkeimzahl (aerobe mesophile Keime), bei Bedarf Indikatornährböden (z. B. Enterobakterien). Eignet sich besonders für glatte, gut zugängliche Oberflächen.
  • Abstrichproben (Tupferverfahren): Für raue, poröse oder verwinkelte Bereiche sowie für Fugen und Textilien. Der sterile Tupfer wird über eine definierte Fläche geführt (z. B. 10×10 cm), in Transportmedien überführt und im Labor kultiviert/ausgewertet. Optional sind größere Schwammproben für Wände/Böden möglich.
  • Erweiterte Analytik nach Bedarf: Je nach Objektlage können ergänzende Verfahren sinnvoll sein, z. B. selektive Kulturen (bestimmte Erregergruppen), Hefen/Schimmel (bei Feuchteproblemen), oder – falls fraglich – Luftkeimmessungen. Der Umfang wird vorab mit Ihnen abgestimmt.
  • Dokumentation & Nachweisführung: Probenplan mit Lageangaben, Probenkennzeichnung (ID), Kühl-/Transportbedingungen, Chain-of-Custody, Laborbericht mit Ergebnistabelle und Freigabeempfehlung.

Bewertung, Grenzbereiche & Freigabe

Die Bewertung erfolgt immer bereichs- und nutzungsabhängig. In vielen Fällen werden sehr geringe Koloniezahlen nach gründlicher Desinfektion erreicht (oft im Bereich weniger KBE pro Kontaktfläche). Für nicht hochkritische Bereiche steht der Nachweis der deutlichen Keimreduktion im Vordergrund; spezifische Richtwerte bzw. Akzeptanzkriterien definieren wir mit Ihnen vorab – je nach Branche, Raumtyp und internen QS-Vorgaben. Bei Überschreitung erfolgt Nacharbeit mit anschließender Wiederholungsprüfung.

Wann empfehlen wir Laboruntersuchungen?

  • Bei behördlicher Anordnung oder wenn ein gerichtsfester Nachweis erforderlich ist.
  • Bei besonderen Risiken (z. B. lange Liegezeiten, massive Durchtränkung poröser Bauteile).
  • Wenn interne QS/Compliance dies vorsieht (z. B. dokumentierte Stichproben pro Objekt/Quartal).
  • Wenn Schnelltests uneindeutig sind oder Verdachtsmomente bestehen (Geruch, UV-Befund, Sichtbefund).

Hinweis: Schnelltests (Protein/ATP) sind hervorragend für Routine-QS, Freigaben und Trendberichte geeignet. Laborverfahren sind vorzuziehen, wenn eine formale Beweisführung gefordert ist oder das Risiko dies rechtfertigt. Wir beraten Sie zur passenden Probenstrategie, erstellen Probenpläne und liefern eine nachvollziehbare Dokumentation bis zur Freigabe.

Kurzfazit

Für Gewerbekunden kombinieren wir praktikable Schnellverfahren mit einer klaren, dokumentierten Bewertung. Falls erforderlich, ergänzen Laborproben das Bild und liefern gerichtsfeste Nachweise. So erhalten Sie eine saubere, auditfähige Grundlage für interne QS, Versicherer oder Behörden – ohne unnötige Komplexität, aber mit der nötigen Tiefe, wenn sie gebraucht wird.

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